Lea Schröder | 01. Dezember 2022
Die Work Life Balance ist bereits seit vielen Jahren in aller Munde. Doch fehlt da eine besonders wichtige Komponente, der Schlaf. IKEA hat diesen Begriff als erstes mit integriert und so entstand die Work Life Sleep Balance. Das Problem in der heutigen Welt ist, dass viele ihr Beruf und Privatleben zwar einigermaßen miteinander vereinen können, aber die Komponente des Schlafs häufig zu kurz kommt. Schlaf hat ein Imageproblem, weil es in dieser schnell lebigen Welt als unproduktiv und Zeitverschwendung aufgefasst wird. Dabei ist ein ausreichender Schlaf sowohl für unsere Produktivität und Kreativität als auch für unsere psychische und physische Gesundheit außerordentlich wichtig.
Die meisten Menschen sind aus ihrem eigenen chronobiologischen Takt geraten. Denn unser Körper unterliegt einem eigenen Rhythmus von immer wieder aufeinanderfolgender Traum REM-Phasen und Ruhigschlafphasen. Wachen wir dazwischen durch einen Wecker auf, weil wir früh morgens in die Arbeit müssen, dann führt das häufig dazu, dass wir nicht zu Ende schlafen. Dies kann auf lange Sicht zur Erschöpfung, Mutlosigkeit und Unproduktivität führen. Aus diesem Grund sollte als Führungskraft zum einen die Wichtigkeit des Themas Schlaf im Team angesprochen werden und zum anderen die Möglichkeit gegeben werden, dass jede Person sich ihrem eigenen Rhythmus anpassen kann. Manche Menschen sind morgens früh wach und haben da ihre produktiven Phasen, andere gehören den Nachteulen an. Deswegen könnte es sinnvoll sein, wichtige Termine nicht an den Anfang oder an das Ende des Tages zu legen, sondern diese Termine, um die Mittagszeit stattfinden zu lassen. Dies würde es den Mitarbeitenden ermöglichen die restliche Arbeit an ihren eigenen Schlaf Wach Rhythmus anzupassen. Als Führungskraft ist es jedoch nicht nur die Aufgabe für die Mitarbeitenden zu sorgen, sondern sie unterliegt auch der eigenen Selbstführsoge. Damit die Führungskraft effizient Arbeiten und ihre Mitarbeitenden voll und ganz unterstützen kann, sollte diese ebenfalls auf den eigenen gesunden Rhythmus und ausreichend Ruhepausen achten und als gutes Vorbild den Mitarbeitenden voran gehen.
Auch tagsüber haben wir immer wieder Phasen, in denen wir aktiver sind und vor Selbstbewusstsein und Stärke nur strotzen, gefolgt von Degenerationsphasen, in denen wir Tagträumen und eher abwesend sind. Viele versuchen diese Phasen der Unproduktivität durch zum Beispiel Kaffee zu entkommen. Dies führt dazu, dass wir unsere Energiereserven aufbrauchen und unser inneres Gleichgewicht aus dem Takt gebracht wird. Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitenden vermitteln, dass auch die Phasen des Tagträumens zum Arbeitsalltag mit dazu gehören und den Mitarbeitenden die Möglichkeit geben diese Phasen durchleben zu können. Denn der Körper erholt sich für die nächste produktive Phase und auch im Tagträumen können neue kreative Ideen entstehen.
Unser Körper folgt seinem eigenen inneren chronobiologischen Rhythmus. Wenn wir anfangen auf diesen zu hören, werden wir nicht nur langfristig gesünder leben können, sondern auch produktiver sein. Da dieser Rhythmus sehr individuell ist, ist es die Aufgabe der Führungskraft dafür zu sorgen, dass den Mitarbeitenden genügend Freiräume gegeben werden, damit sie ihren eigenen chronobiologischen Rhythmus finden und ausleben können.
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