Lea Schröder | 24. August 2022
Ständig haben wir mit neuen Krisen und Herausforderungen zu tun: Corona, Krieg in Europa, Klimakrise, Inflation und noch viele mehr. Diese ständigen Unsicherheiten können zu vermehrtem Stress führen, welcher verschiedenste Schutzreaktionen auslösen kann. Beispielsweise nur noch auf sich selbst zu achten und die Teamebene aus den Augen zu verlieren. Doch wird durch den Stress nicht nur der Egoismus gesteigert und die Leistungsfähigkeit eingeschränkt, sondern kann auch gravierende gesundheitliche Folgen, wie Burnout, Depressionen und Herz- Kreislauferkrankungen, nach sich ziehen.
Aus diesem Grund ist der richtige Umgang mit Krisen wichtig und Stress sollte möglichst früh erkannt, behoben und langfristig eine stärkere Resilienz aufgebaut werden. Um Stress im Team erkennen zu können, sollte in die Beobachter-Rolle gewechselt werden. Betrachtet man das Team können erste Stressanzeichen schnell sichtbar werden. Zum einen sinkt die Konzentration der Personen im Team, wodurch vermehrt Fehler auftreten. Zum anderen werden auch Konflikte häufiger und es kommt bei Fehlern zu einer gegenseitigen Schuldzuweisung. Ebenfalls gibt es eine zunehmende Entschlusslosigkeit, abnehmendes Engagement und es kommt zu Verhaltensänderungen der gestressten Personen.
Werden solche Symptome im Team wahrgenommen, herrscht dringender Handlungsbedarf, um den negativen Auswirkungen des Stresses möglichst schnell entgegenzuwirken. Als allererste Maßnahme sollte nach der Ursache des Stresses gesucht werden. Dabei sollte jede*r Einzelne nach den persönlichen Krisen, Ängsten und Sorgen gefragt werden. Im weiteren Verlauf kann es bereits helfen, wenn Unterbrechungen und Multitasking vermieden werden sowie ein Rahmen und daraus folgend eine gewisse Vorhersehbarkeit (zumindest bei der Arbeit) geschaffen wird. Dieser hilft die Unsicherheiten zu reduzieren und damit dem Wunsch nach Beständigkeit nachzukommen. Auch eine regelmäßige Kommunikation mitunter über die persönlichen Zustände und die Verteilung von uninteressanten Aufgaben können den Stress weiter reduzieren.
Damit Krisen auf lange Sicht Stand gehalten werden können und sich der Stress nicht manifestiert, sollte unter anderem eine Fehlerkultur aufgebaut werden. So kann der Druck rausgenommen werden, alles von Anfang an perfekt machen zu müssen. Außerdem hilft der Aufbau von psychologischer Sicherheit beispielsweise dabei, dass Ängste und Sorgen früher im Team angesprochen werden und so dem aufkommenden Stress direkt entgegengewirkt wird. Ebenfalls kann Resilienz durch Achtsamkeit im Team aufgebaut werden. Eine Teamsitzung kann beispielsweise mit einer Minute der Stille beginnen. Das hilft dabei, dass die Teammitglieder*innen zur Ruhe kommen und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.
Zur Bewältigung von Krisen und Herausforderungen gibt es viele verschiedene Ansätze. Das wichtigste bei der Bewältigung ist, dass der Stress erkannt wird und der Beseitigung und Prävention eine sehr hohe Bedeutung beigemessen wird. Nur so schaffen wir es die zunehmenden Krisen ohne gesundheitliche Schäden zu überstehen.