Lea Schröder | 30. November 2021
Die Antwort darauf liefert ein neuerer Führungsansatz, der mich neugierig gemacht hat, das Neuroleadership. In diesem Ansatz geht es darum die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften mit der Mitarbeiterführung zusammen zu vereinen.
Eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Theorien im Neuroleadership ist die Konsistenztheorie. Dabei wird davon ausgegangen, dass wir 4 Grundbedürfnisse besitzen: das Bedürfnis nach Bindung, Orientierung und Kontrolle, Selbstwerterhöhung und -schutz sowie Lustgewinn und Unlustvermeidung. Diese Grundbedürfnisse müssen befriedigt werden damit eine Konsistenz entsteht. Ziel des Menschen ist es diese Bedürfnisse zu befriedigen und eine Verletzung dieser Bedürfnisse (durch zum Bespiel Unsicherheiten, da das einen Kontrollverlust darstellen würden) zu vermeiden. Neuroleadership setzt mit geeigneten Maßnahmen genau da an und hat es zum Ziel, genau diese Grundbedürfnisse zu befriedigen und damit zur Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn beizutragen. Dies kann zu besserer berufsbezogener Leistung und Gesundheit der Mitarbeitenden führen.
Für die Führungskraft würde das bedeuten, ihr Verhalten so anzupassen, dass es genau diese 4 Grundbedürfnisse der Mitarbeitenden befriedigt. Dafür braucht es zum einen ein emotionales Führen, sodass auf die Gegebenheiten der einzelnen Mitarbeitenden eingegangen werden kann. Zum anderen braucht es Feedback und das Ermutigen des Mitarbeitenden auch neue Wege zu gehen und somit auch Unterstützung bei der Potenzialentfaltung. Außerdem muss Kommunikation auf Augenhöhe und autonomes Handeln möglich sein.
Je nachdem welche Bedürfnisse bei den einzelnen Mitarbeitenden bereits befriedigt sind, braucht es gegebenenfalls unterschiedliche Maßnahmen, damit sich eine Konsistenz bei den Mitarbeitenden einstellen kann und diese zur Aktivierung des Belohnungssystem und somit zu mehr Motivation führen kann.
Das ist nur ein kleiner Einblick in die Welt des Neuroleaderships, mit der man sich sicherlich noch weiter auseinander setzten könnte.