Lea Schröder | 04. April 2022
Das Wissen um die Change Kurve ist eines der mächtigsten Instrumente im Veränderungsprozess. Die Change Kurve sind die 6 Phasen des Veränderungsprozesses, die jede/r Betroffene durchläuft. Wie lange in den einzelnen Phasen verharrt wird, kann aber nicht vorhergesagt werden. Für Führungskräfte stellt das eine besondere Herausforderung dar, denn sie sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Mitarbeitenden den Change Prozess annehmen und dieser somit zu einem Erfolg wird.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Führungskräfte das Verhalten der Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Phasen erkennen und adäquat darauf reagieren können.
Vor Beginn des Veränderungsprozesses führt oftmals die Entstehung von Gerüchten zu Unruhen unter den Mitarbeitenden. Als Führungskraft sollte mit diesen gesprochen werden, um diese Unruhen und Sorgen abzubauen.
In der ersten Phase wird durch die offizielle Bekanntmachung die Veränderung verbindlich, was bei den Mitarbeitenden einen Schock auslösen kann, da sie sich noch nicht auf den Veränderungsprozess einlassen können. Die Aufgabe der Führungskraft ist es nun Verständnis zu zeigen, zuzuhören und alle Betroffenen zu informieren.
Nach dem ersten Schock kommt es zur Ablehnung, was sogar zu mehr Produktivität führen kann, da die Betroffenen vermitteln wollen, dass es auch ohne Veränderung geht. Hier ist es wichtig die Notwendigkeit der Veränderung zu kommunizieren.
Wenn die ersten Phasen der Ablehnung und des Schocks überwunden wurden, erkennen die Mitarbeitenden die Notwendigkeit der Veränderung an. Das bedeutet, dass sie sich mit der Veränderung persönlich auseinandersetzen und vor vielen offenen Fragen stehen. Die Führungskraft sollte nun beim Aushalten der Ungewissheiten unterstützten.
Schließlich kommt der Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt, an dem es erforderlich ist für die emotionale Akzeptanz zu sorgen. Dies kann beispielsweise in einem Workshop geschehen, wo in einem Abschiedsritual das Alte nochmal gewürdigt wird.
Nun kann die gesamte Energie auf das Neue gerichtet werden. Es ist wichtig die Mitarbeitenden mit allen Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten, die sie benötigen, um mit dem Neuen umzugehen. Dafür ist der Erfahrungsaustausch untereinander von besonderer Bedeutung.
Die Veränderung ist nun fast abgeschlossen. Das Neue wird zur Normalität. Jetzt ist es an der Zeit den Prozess zu evaluieren, damit aus der Veränderung gelernt und künftige Veränderungen noch besser gemeistert werden können.
Jede einzelne Phase der Veränderung kann von der Führungskraft gesteuert und unterstützt werden und wenn dies gelingt, ist nicht nur die die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine Veränderung Erfolg hat, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung wird bestehen bleiben oder eventuell erhöht. Menschen sind eigentlich für Veränderungen gemacht und wollen sich weiterentwickeln, wenn es geschafft wird sie am richtigen Punkt abzuholen.