Lea Schröder | 11. Januar 2023
Bei Veränderungen müssen sich die Personen aus der Komfortzone herausbewegen und das ist für Gewohnheitstiere, wie wir Menschen, mitunter sehr unbequem und anstrengend. Darum wundert es nicht, dass Veränderungsprozesse mit einer Fülle von Emotionen einhergehen und diese oft als die Treiber einer Veränderung gesehen werden. Aus diesem Grund müssen den Emotionen im Veränderungsprozess eine besondere Rolle beigemessen werden.
Bei einem Veränderungsprozess im Unternehmen kommt es oft zu einem emotionalen Widerstand. Dieser ist mit Ängsten verbunden, dass man mit der Veränderung nicht zurechtkommt oder gar seinen Arbeitsplatz verliert. Zu Beginn einer Veränderung entstehen oft Erschrecken, Sorge und Angst, dadurch, dass etwas Neues und kaum Absehbares auf einen zu kommt. Dies wird in den meisten Fällen als eine Bedrohung wahrgenommen. Der Fokus liegt auf den Risiken und nicht auf den Chancen. Als Führungskraft ist es wichtig die Ängste und Sorgen der Personen ernst zu nehmen, mit den Betroffenen darüber zu sprechen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Nach dem ersten Schreck folgt die Abwehr. Es entsteht Ärger der neuen Veränderung gegenüber. Hierbei ist es besonders wichtig Ruhe und Geduld zu bewahren und das vergangene nicht abzuwerten, sowie die Vor- und Nachteile der Veränderung zu verdeutlichen. Im Anschluss macht sich Trauer und Enttäuschung breit, da man das Alte hergeben muss.
In dieser Phase kann es sinnvoll sein ein Ritual zu etablieren, um das Alte zu verabschieden. Gleichzeitig das Bewahrende aufzeigen und Sicherheit zu geben. Im Anschluss kommt es zur Akzeptanz der Veränderung.
Wird sich diesen Emotionen der Mitarbeitenden im Veränderungsprozess nicht zugewendet, dann werden sich diese anderer Bewältigungsmechanismen bedienen. Häufig bedeutet das, dass die Mitarbeitenden den Veränderungsprozess aussitzen, ignorieren oder leugnen. Doch nicht nur die Mitarbeitenden machen einen solchen Prozess durch, auch viele Führungskräfte haben bei Veränderungen mit ähnlichen Emotionen zu kämpfen.
In Veränderungen gibt es aber nicht nur negative Emotionen. Es gibt durchaus auch einige Personen, die der Veränderung positiv gegenüber gestimmt sind und diese als eine Chance sehen und neugierig sind, was sie erwartet. Diese Promotoren gilt es zu fördern, da diese proaktiv die Veränderung unterstützen können und Selbstinitiative zeigen.
Emotionen sind unausweichlich mit einem Veränderungsprozess verbunden und benötigen eine spezifische Antwort der Führungskräfte und dem Projektteam. Diese müssen die Emotionen im Veränderungsprozess bei den Einzelnen Mitarbeitenden wahrnehmen und darauf adäquat reagieren. Dabei geht es nicht um die Argumente, sondern um die Reaktionsweise, die die Führungskräfte zum Vorschein bringen. Beispielsweise sind bei Angst logische Argumente wirkungslos und können sogar kontraproduktiv sein.
Veränderungen individuell gestalten – im changefication Modus