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Aus der Praxis: Mindset haben oder nicht haben

Alexander Straub | 14. Oktober 2022


Ein Buzzword? Ein Trend? Die nächste Berater-Keule? Ein Must-Have!


Für bestimmte Methoden braucht es ein bestimmtes Mindset. Ein Einzel-Wettkämpfer tut sich schwer damit, plötzlich in der Mannschaft zu „funktionieren“. Genauso schwer ist es als command & control Führungskraft Entscheidungen ins Team zu geben und darauf zu vertrauen, dass das die richtige Entscheidung sein wird.

 

Aktuell gibt es so viele Veränderung in der Arbeitswelt, dass es mit einer (weiteren) Prozess- und Toolschulung alleine häufig nicht getan ist. Es braucht ein anderes Mindset.

In unserer Arbeit kommen wir immer wieder an diese Stelle und unterstützen Führungskräfte, Teams und Organisationen bei der Entwicklung des gewünschten Mindsets.

Im heutigen Beispiel war es eine Führungskraft, die an ihrem Mindset arbeiten wollte. Ihr Team ist weiter gewachsen und wünschte sich mehr Selbstorganisation und weniger Abstimmungen. Rational war das für die Führungskraft nachvollziehbar, sie hatte aber kein gutes Gefühl dabei, das eigene Team so frei laufen zu lassen. Und sie kam mit der Bitte auf mich zu, an einem agileren Mindset zu arbeiten und den eigenen Führungsstil in Richtung Servant Leader zu entwickeln.

In mehreren Coaching Sessions haben wir erarbeitet, dass seine einzige Sorge war, gegenüber Kollegen und Geschäftsführung nicht mehr aussagefähig zu sein, wenn er nicht über alle Themen seines Teams aktuell informiert ist. Schnell wurde klar, dass es der eigene Anspruch war, stets zu wissen, wer im Team an was arbeitet und wie der Stand ist und nicht der Anspruch oder gar Vorwurf der Kollegen und Geschäftsführung.

Nach dieser Erkenntnis konnte die Führungskraft die „neue Zusammenarbeit“ im Team gut ausprobieren. Gemeinsam mit dem Team wurde vereinbart, wie viel Information und Abstimmung nötig und wie viel Freiraum möglich war.

Gesprächssituation zweier Menschen

In der nächsten Situation auf dem Flur, als von einem Geschäftsführer nach dem Stand eines Projektes gefragt wurde, konnte die Führungskraft dann gut seinen aktuellen Wissensstand äußern und für weitere Informationen anbieten, wieder auf den Geschäftsführer zuzukommen. Die erhaltenen Informationen waren für den Geschäftsführer allerdings schon vollkommen ausreichend.


In der weiteren Bearbeitung und den Retrospektiven mit dem Team konnte die Führungskraft immer weiter loslassen und irgendwann auf die Frage nach den Themen seines Team auf den jeweiligen Mitarbeitenden verweisen.

Es war keine leichte Reise für die Führungskraft, die aber „jeden Schritt wert war“. Das veränderte Mindset und die weiterentwickelte Zusammenarbeit wurde von allen Beteiligten als sehr angenehm und effektiv wahrgenommen.

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